Versprochen – Gebrochen
Wir fordern gleiche Chancen für Alle.
Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble.
Der Bundestagspräsident Prof. Dr. Nobert Lammert hat im Oktober 2012 Menschen mit Behinderungen zu ihren Belangen in den Deutschen Bundestag eingeladen und versprochen, diesen Kontakt wie das Jugendparlament alle zwei Jahre fortzuführen.
Der Bundestagspräsident Prof. Dr. Nobert Lammert hat im Oktober 2012 Menschen mit Behinderungen zu ihren Belangen in den Deutschen Bundestag empfangen und versprochen, diesen Kontakt alle zwei Jahre fortzuführen. Seit sechs Jahren warten wir auf ein zweites Behindertenparlament im Deutschen Bundestag.
Es fand seither nur eine fraktionsübergreifende Fachveranstaltung am 23.09.2016 statt. Hier wurden nur 180 ausgewählte Menschen mit Behinderungen eingeladen. Diese Veranstaltung entsprach nicht dem Motto: „Nichts über Uns, ohne Uns“. Die Politiker haben ohne uns entschieden, wie ein „gutes Bundesteilhabegesetz“ für Menschen mit Behinderung aussehen sollte.
Teilhabe von Menschen mit Behinderung wird von der Politik zugeteilt. Das steht im Gegensatz zu Artikel 1 Grundgesetz – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ -. Der Mensch mit Behinderung steht im Mittelpunkt der UN- BRK. Viele Politiker wollen die Gesellschaft von Oben nach Unten gestalten. Sie haben den inklusiven Gedanken unserer Behindertenbewegung nicht verstanden. Für einen demokratischen Rechtsstaat ist das fatal.
Wir fühlen uns als Menschen „zweiter Klasse“ und fordern folglich die Fortführung des Behindertenparlamentes ein. Wir wollen mit den Mitgliedern des Bundestages, aller demokratischen Parteien, über Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit diskutieren, um gemeinsame Rahmenbedingungen festzulegen. Dabei gilt es, Verabredungen, Versprechen zur gleichberechtigten Teilhabe einzulösen. Menschen müssen gleichwertige und faire Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft haben.
Die Politiker müssen endlich die Inklusion nicht als eine gesellschaftliche Belastung, sondern als ein Mehrwert für die Gesellschaft verstehen. Inklusion ist eine Antwort auf den gesellschaftlichen Rechtsruck in unserem Land. Der Milliarden Aufwand für die Hilfsindustrie löst keine Probleme, sondern verstärkt Probleme. (siehe Raul Krauthausen, Ermittlung Team Wallraff)
Wir fordern echte Teilhabe für Alle und Mut zur Inklusion.
Das fordert auch die UN- BRK. Die gesellschaftliche Ausgrenzung, die Menschen in unserem Land erfahren, beschädigt auch das staatsbürgerliche Bewusstsein. Je unbegrenzter und selbstverständlicher die Sonderwelten für Menschen mit Behinderungen verteidigt werden, umso mehr werden demokratische Werte beschädigt. Ein Beispiel dafür ist die Verweigerung des Wahlrechts für Alle. Die Frage der Teilhabe für Alle, stellt sich heute dringlicher als ja zuvor.
Deshalb macht alle mit! Wir fordern unsere demokratischen Rechte ein! Der Deutsche Bundestag macht jedes Jahr ein Jugend- und Seniorenparlament. Wir werden schon im täglichen Leben in unserem Land behindert, ausgegrenzt und stigmatisiert. Bitte, dieses nicht auch noch im Deutschen Bundestag!
unsere Postkarte zum ausdrucken: Versprochen_Gebrochen.
Nochmals gerne zu Erinnerung.
siehe dazu:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/41229714_kw43_behinderung/209810 und folgende Dokumentation zum runterladen: Menschen-mit-Behinderung-im-Deutschen-Bundestag-26-und-27-10-2012
Bei Rückfragen sendet uns eine E-Mail an: info[at]sozialdenker.de
Unser Name ist Programm. Wir wollen unser Land inklusiver, solidarischer und gerechter gestalten.
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